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DDie Insel Robben Island, auf der Nelson Mandela 18 Jahre in Haft verbrachte, ist heute ein Museum und UNESCO Weltkulturerbe. Vom 17. bis zum 20. Jahrhundert war dieser Ort ein Gefängnis – heute gilt die Insel als ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Ort, an dem Besucher einen Einblick in das Leben Mandelas und weiterer Helden wie Ahmed Kathrada, Robert Sobukwe, Clarence Makwethu, Govan Mbeki und Walter Sisulu gewinnen können.
Früh morgens setzen wir mit der Fähre nach Robben Island über. Nach nur 25 Minuten erreichen wir die berühmte Gefängnisinsel, die oft im gleichen Atemzug mit Alcatraz oder auch die Teufelsinsel genannt wird. Für mich stand Robben Island schon immer für die Geschichte Nelson Mandelas und somit für die jüngste Geschichte Südafrikas. Der spätere Präsident verbrachte unglaubliche 18 Jahre seiner insgesamt 27-jährigen Gefangenschaft auf Robben Island. Es ist kalt an diesem Morgen und der sogenannte Cape Doctor weht, während wir auf eine 45-minütige Bustour gehen, die über die Insel führt. Die traumhafte Landschaft und das Naturparadies für Tiere lassen mich für kurze Zeit vergessen, dass diese Insel ein Martyrium für seine Insassen gewesen sein muss. Erst 1996 verließen die letzten Gefangenen die Insel. Zynischerweise haben wir von hier auch noch den besten Blick auf den weltberühmten Tafelberg. Wie muss sich das wohl für Nelson Mandela und seine Mitstreiter angefühlt haben? Der Freiheit so nah und doch unendlich fern...
CCharlotte W.
Beruf: Marketing-Referentin
Interessen: Outdoor, Reisen, Abenteuer
Trip: 14-tägige Individualreise
WWir machen einen kurzen Stopp in den Kalksteinbrüchen, wo die Gefangenen bei Gluthitze und grellem Licht arbeiten mussten. Die Häftlinge setzten später unter der Führung von Mandela durch, dass der Steinbruch allmählich geschlossen wurde und sie ein Studium aufnehmen durften. Daher trägt die Insel auch den Spitznamen „Mandela’s University“. Teilweise haben die politischen Gefangen sogar ihre Wärter inspiriert, mitzulernen. Unglaublich!
"Mandelas University: für Gefangene und Wärter."
"Vier Quadratmeter Leben und der Wunsch, zu überleben."
WWir erreichen das eigentliche Gefängnis und werden von einem neuen Guide empfangen: Lupi. Gleichzeitig erfahren wir, dass Lupi ein ehemaliger Insasse des Gefängnisses ist. Er führt uns zu einer großen Zelle, in der mitunter 60 Gefangene untergebracht waren, ein beengendes Gefühl. Lupi erzählt, dass er morgens im Steinbruch arbeiten musste, mittags durfte kurz Fußball gespielt werden und um 15.30 Uhr gab es die letzte Mahlzeit des Tages. Teilweise durften die Gefangenen keinen Kontakt zu anderen Insassen haben - so wie Nelson Mandela über einen längeren Zeitraum. Im Winter gab es nur kurze Hosen, Schuhe durften nicht getragen werden und das Bett war eine dünne Matte auf dem kalten Gefängnisboden. Vor allem schwarze Gefangene wurden schikaniert.
Schließlich erreichen wir die Zelle von Nelson Mandela. Ein Raum von vier Quadratmetern, ein kleines vergittertes Fenster und das Gefühl, dass hier ein Mensch gelebt haben muss, mit einem unabdingbaren Willen zum überleben. Anders kann er es nicht ausgehalten haben.
„Lupi“, fragen wir, „wie hast Du das ausgehalten? Wie hast Du es geschafft, ohne Hass dieses Gefängnis zu verlassen?“ Ein kurzes Besinnen und ein Lächeln. „Wir hatten uns. Wir waren eine unglaublich enge Gemeinschaft mit einem Ziel, für das wir bereit waren, alles zu geben. Wir wussten, dass es falsch war, Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe zu diskriminieren. Ich wollte nicht, dass meine Kinder so aufwachsen. Und die Hoffnung, dass ich meine Frau und meine Kinder wiedersehe, hat mich aufrecht gehalten.“ Heute arbeitet er mitten in dem Raum, der voller schmerzhafter Erinnerungen für ihn ist. Aber er sieht es als seine Pflicht, diese weiterzugeben, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Und wer könnte dies glaubhafter und besser als er und seine Mitstreiter. Es ist ganz still. Ich habe Tränen in den Augen so sehr hat mich Lupi’s Geschichte berührt. Zum Abschied reicht er jedem von uns die Hand. Er sieht mich an, umarmt mich kurz - ein blindes Verstehen, ein kurzer Augenblick und die Erinnerung gegen das Vergessen.
"Die anderen Besucher und wir schweigen. Viele hängen ihren Gedanken nach."
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